Der nimmermüde Pionier

    Hans-Jörg Fankhauser ist der «Popstar» der nachhaltigen Arealentwicklung

    Hans-Jörg Fankhauser ist ohne Zweifel schweizweit und ganz sicher in der Region Nordwestschweiz ein Pionier und grosser Verfechter einer nachhaltigen Arealentwicklung. Und er hat auch die Wortkombination «kollaboratives Arbeiten» im Zusammenhang mit der modernen Arealplanung, den Arbeitswelten sowie der Industrie 4.0 geprägt.

    (Bilder: zVg) Am 29. September 2022 hat Thomas Staehelin unter Aufsicht von Arealentwickler Hans-Jörg Fankhauser den legendären Vertrag mit IBM im Forschungszentrum von IBM in Rüschlikon ZH unterschrieben. Dieser Vertrag garantiert für die nächsten Jahre, dass Mieter von uptownBasel die schnellsten Rechner der Welt nutzen können.

    In der Fachliteratur ist zu lesen, was nachhaltige Arealentwicklung faktisch bedeutet und welche Ziele es verfolgt: «Werden Areale neu entwickelt oder umgenutzt, so müssen sie heute in Bezug auf Nachhaltigkeit hohen Anforderungen genügen. Ansprüche an die Energieeffizienz, an die Betriebskosten und die Nutzungsflexibilität, an die Gestaltung der öffentlichen Räume, die Aufenthaltsqualität und die Wirkung auf das Stadtklima erfordern Antworten in arealbezogenen Nachhaltigkeitskonzepten.» (Quelle EBP). Hans-Jörg Fankhauser: «Als Arealentwickler muss man disziplinenübergreifend denken und planen. Die Trends in der Arbeitswelt bezüglich Technologien und Arbeitsweise geben uns auch vor, wie man eine Arealplanung angeht.»

    Areale werden zu neuen «Hotspots»
    Das geht einher mit der immer stärkeren Urbanisierung. Da werden brachliegende Areale zum Hotspot. Und bei deren Entwicklung zeigt sich seit vielen Jahren ein grosser Trend: Der Mensch und seine Arbeitsweisen der Zukunft stehen im Hauptfokus bei den Planungen und Umsetzungen. Diese Herangehensweise forciert gewissermassen eine interdisziplinäre Denk- und Arbeitsweise. Und Fachkompetenzen in den Bereichen Community Building, Digitalisierung, Workplace Management und Energie. Das Anspruchsvolle an der Tätigkeit in der Arealentwicklung sei, so schreiben Fachleute der Branche, möglichst genau herauszufinden, was die Anforderungen an moderne Gebäudestrukturen sind, um die zukünftigen Anforderungen an Räume für digital vernetzte Produktionsabläufe zu erfüllen (aus div. Quellen). Manche sprechen sogar von einem «kulturellen Instrument». Kein Wunder wird die Arealentwicklung aufgrund all dieser vernetzten Aspekte als die Königsdisziplin bezeichnet, wenn es um eine nachhaltige Quartierentwicklung geht.

    Das Vorzeigeprojekt steht in Arlesheim/BL
    Eines der Vorzeigeprojekte ist das uptown Basel in Arlesheim. Ein Kompetenzzentrum für die Industrie 4.0 auf dem Schorenareal erstellt. Das Areal erinnert etwas an Silicon Valley und so wird es zuweilen auch als «Silicon Valley im Birseck» bezeichnet. Dieses Kompetenzzentrum richtet sich auf die digitale Produktion und Robotik aus. Fankhauser: «Es ist immer ein Prozess, wenn man eine nachhaltige Arealplanung angeht. Da müssen sehr viele Parteien mit ins Boot geholt werden. Was aber am Wichtigsten bei einer Arealentwicklung für Industrie und Gewerbe ist: Das Areal und somit auch der Arbeitsort muss Austausch und Vernetzung fördern. Es muss möglich sein, ein regionales, nationales oder gar internationales Netzwerk zu bilden für Wissenstransfer und -austausch. Das Areal soll eine Begegnungsstätte sein.» Und so betont Fankhauser auch, dass Areale wie beispielsweise uptown Basel ein Ort sein müsse, der alle – also auch die Anwohnerschaft – zum Verweilen einladen soll. So lautet eine seiner Zukunftsvisionen. Auf dem rund 70000 Quadratkilometer grossen uptown Areal werden deshalb total 500 Bäume gepflanzt. «Man muss sich auf dem Gelände wohlfühlen. Niemand möchte eine Betonwüste», sagte Fankhauser bei der Projektvorstellung vor knapp zwei Jahren. Gerne gibt er auch Beispiele zum Besten: Der Caterer, der bereits auf dem Schorenareal ansässig ist, soll für die Verpflegung sorgen. Die Unternehmen können bei ihm bequem per App bestellen – ein Geschäftsapéro ist so einfach und schnell organisiert. Auch ein Restaurant mit vegetarischen und veganen Speisen wurde errichtet und ein Lebensmittelshop.

    Ideenfabrik ständig in Betrieb
    Einen Grossteil seines Erfahrungswissens und Expertise habe er vor allem bei seinen Mandaten des produzierenden Gewerbes erworben. Und dies schon seit über zwei Jahrzehnte. Und Hans-Jörg Fankhauser ist ein exzellenter Netzwerker. Der Architekt und Arealentwickler pflegt branchenübergreifend eine Zusammenarbeit und intensiven Austausch. Wenn Hans-Jörg Fankhauser aus seinem bisherigen Wirken und von seinen Erfahrungen oder Umsetzungen erzählt, kommt er regelrecht in einen «Flow». Er ist ein nimmermüder Pionier, kein Zweifel. «Manchmal kommt es vor, dass ich mitten in der Nacht auf Ideen komme und diese mich nicht los lassen. Ich könnte dauernd Ideen entwickeln und umsetzen», sagt er.

    Das Wissen um die Effizienz und Nachhaltigkeit einer geschickten Arealentwicklung entwickle sich ohnehin exponentiell, bestätigt Fankhauser. Auch bezüglich der Arbeitswelten und der Umsetzung der New Work-Philosophie. Die Folge ist eine stärkere Vernetzung der Wissensträger untereinander: «Grundvoraussetzung dafür ist, dass gegenseitig herausfinden können, wie man allenfalls gemeinsam Synergien nutzt und zusammen arbeiten kann. Die Gestaltung der Arbeitsumgebung hat daher einen enormen Einfluss auf diesen Austausch. Aus diesem Grund baut uptown Basel auch so genannte kreative Räume, die es in der Region Basel so bisher noch nicht gibt, damit die Firmen sich unkompliziert, aber strukturiert über die Firmengrenzen hinweg austauschen können. So geht kollaboratives Arbeiten.»

    JoW


    Fankhauser Arealentwicklungen und Gesamtplanungen ist ein auf Grossprojekte spezialisiertes Büro. Unter der Leitung von Hans-Jörg Fankhauser erarbeitet ein 12-köpfiges Team Lösungen für die Neugestaltung und Umnutzung von Arealen in der Grössenordnung von mehreren zehntausend Quadratmetern. Mehr als fünfzehn Jahre Erfahrung bieten die Grundlage für die sorgfältige Planung sowie innovative, zuverlässige und termingerechte Umsetzung der anvertrauten Projekte.

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