«Check it – lueg ane!» nicht nur bei illegalen Substanzen


    Ratgeber


    Unter dem Titel «Check it – lueg ane!» stellt die Polizei BL den Sekundarschulen aktuell einen Informationsanlass zur Verfügung, der das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Jugendanwaltschaft BL, Stiftung Blaues Kreuz / MUSUB beider Basel sowie der Polizei BL ist. Um was geht es bei diesem Angebot und wieso bieten wir diesen Informationsanlass für Erziehungsberechtigte und Lehrpersonen gerade jetzt an?

    (Bild: Polizei BL)

    Einerseits stellten die Strafverfolgungsbehörden nicht nur im Kanton BL zwischen 2015 und 2020 eine Zunahme von Strafverfahren gegen Jugendliche wegen Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz fest. Gleichzeitig beobachteten sowohl die Polizei wie die Jugendanwaltschaft, dass die Jugendlichen vermehrt einen multiplen Substanzkonsum an den Tag legten, also verschiedene psychoaktive Substanzen konsumierten, teilweise bis hin zu einem gefährlichen Mischkonsum. Solcher Mischkonsum führte in den letzten beiden Jahren auch zu mehreren Todesfällen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Vor allem die Todesfälle, welche nicht nur für die betroffenen Familien schwer zu ertragen sind, beunruhigten auch die Fachleute der Suchtberatung sowie der Strafverfolgungsbehörden. Die Polizei BL reagierte bereits im Frühling 2021 auf die sich zuspitzende Situation mit der Einsetzung der «Taskforce illegale Substanzen». Diese erarbeitete in der Folge in enger Zusammenarbeit mit Vertretungen der Jugendanwaltschaft sowie der Staatsanwaltschaft BL Taktikmodule in den Bereichen Prävention, Repression, Monitoring sowie Öffentlichkeitsarbeit. Unter dem Titel «Check it – lueg ane!» entstand so ein Modul für einen informativen Anlass für Erziehungsberechtige und Lehrpersonen sowie ein dazu passender Flyer. Diesen finden Sie auf der Homepage der Polizei BL unter Jugend – Themen – Drogen. Die Informationsanlässe bestehen aus zwei Teilen; einem Inputreferat, welches Suchtexperten/innen sowie Drogenexperten bestreiten und einer Plattform für persönliche Gespräche mit den Referenten/innen sowie der jeweils örtlich zuständigen Schulsozialarbeit und dem/der Jugendsachbearbeiter/in der Polizei BL.

    Die Informationsanlässe haben im September begonnen und sind bereits von mehreren Hundert Personen besucht worden. Weitere Termine an den Baselbieter Sekundarschulen stehen bis Ende Januar 2023 auf dem Programm.

    Wie im Titel geschrieben, gilt es für Erziehungsberechtigte nicht nur in Sachen Konsum illegaler Substanzen wachsam zu sein. Jugendliche sind aufgrund ihres Entwicklungsstandes grundsätzlich stärker suchtgefährdet als Erwachsene. Dies gilt auch für Verhaltenssüchte wie zum Beispiel die Onlinesucht. Massstab hier ist nicht nur die tägliche Onlinezeit, sondern viel mehr, wie sich ein Kind verhaltet, wenn es mal keinen Internet- oder Gamekonsolenzugang erhält. Reagiert es nervös oder gar aggressiv, vernachlässigt es wichtige Dinge wie Schule oder Freundschaften? Auch hier ist es wichtig frühzeitig auf das Onlineverhalten der eigenen Kinder Einfluss zu nehmen und bei Bedarf professionelle Unterstützung beizuziehen. Weitere Informationen zu verschiedenen Themen finden Sie online unter Polizei BL Jugend.

     

     

    Kurt Frei,
    Leiter Jugenddienst Polizei
    Basel-Landschaft

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